Programmübersicht 2015

Eintrittspreise
Einzelkarte 8,00 Euro
Kinderkino 4,50 Euro
Stummfilmkonzert 14,00 Euro

Kinogarten, Bistro und Abendkasse öffnen ab 19 Uhr. Die Filme beginnen um 21 Uhr. Zu den Kindervorstellungen öffnet die Kasse um 15 Uhr, und die Filme beginnen um 16 Uhr.

Dienstag, 18. August, 21 Uhr

Kings of Kallstadt

von Simone Wendel, Deutschland 2014, 92 Minuten

Kings of KallstadtWas verbindet Immobilien-Tycoon Donald Trump und die Heinz-Tomaten-Ketchup-Dynastie? Ihre Vorfahren stammen aus Kallstadt, einem kleinen, beschaulichen Winzerdorf in der Pfalz. Diese geballte Unternehmerlust muss in den Genen stecken! Regisseurin Simone Wendel – ebenfalls Kallstadterin – geht der Sache auf den Grund. Sie bekommt sogar Donald Trump vor die Kamera, der sich tatsächlich Zeit nimmt, mit ihr über seine deutschen Wurzeln zu reden. Ebenso wie die Kallstadter, die schon wissen warum Trump und Heinz in Amerika so gut angekommen sind. Ihr sehr aktives Dorfleben – mehr Vereinsmitglieder als Einwohner – gerät mächtig durcheinander als sie überraschend eine Einladung nach New York erhalten. Sie sollen an der deutsch-amerikanischen Steuben-Parade teilnehmen. Mitten während der Weinernte!

Zur Eröffnung des Sommerkino Freinsheim sind die Regisseurin Simone Wendel sowie weitere Filmmitglieder und Kallstadter »Helden« dabei!

Webseite: http://kings-of-kallstadt.blogspot.de/

Mittwoch, 19. August, 21 Uhr

Kill Your Darlings – Junge Wilde

von John Krokidas, USA 2013, 104 Minuten

Kill Your Darlings – Junge WildeGinsberg. Kerouac. Burroughs – wer waren die drei, bevor sie mit legendären Werken wie »Howl«, »Unterwegs – On The Road« und »Naked Lunch« weltberühmt wurden? Regisseur John Krokidas gelingt mit seinem leidenschaftlichen Debütfilm das aufwühlende Porträt dreier Freunde, die in den 1940er-Jahren den Grundstein für eine neue Jugendkultur legten. Auf der Suche nach visionärer Ekstase verliehen sie dem Begriff »cool« neue Bedeutung und gründeten nebenbei die legendäre Beat Generation.

»Furios gespielt von einem einmaligen Ensemble!« Tagesspiegel

Mit dem Film über den Gründungsmythos der Beatgeneration beteiligt sich die »Literarische Lese Freinsheim« am Sommerkino. Als alternative und gesellschaftskritische Kulturbewegung steht die Beat Generation in der Lyrik, der Literatur für gesellschaftliche Entwicklung, für Liberalisierung und Aufbruch: spontan, unkonventionell, manchmal chaotisch – immer kreativ.

Donnerstag, 20. August, 21 Uhr

Jimmy's Hall

von Ken Loach, Irland 2014, 106 Minuten

Jimmy's HallIrland im Jahr 1932: Nach Jahren im amerikanischen Exil kehrt Jimmy Gralton zurück in sein Heimatdorf. Dort, inmitten der rauen irischen Landschaft, hatte er einst einen einfachen Tanzsaal eröffnet. Die »Pearse-Connolly Hall« war ein Ort der freien Entfaltung und der Inspiration, ein Ort zum Träumen und natürlich zum Tanzen. Als Jimmy nun, nach über zehn Jahren, zurückkehrt, erwacht auch sein Tanzsaal zu neuem Leben und mit ihm die Hoffnungen einer neuen, jungen Generation.

Inspiriert durch das Leben von James »Jimmy« Gralton und die turbulenten Ereignisse im Irland der 1930 Jahre, schwelgt »Jimmy's Hall« in der ausgelassenen Stimmung der jungen Freigeister und feiert ihren Mut, ihre Ideale gegenüber der erzkonservativen Kirche zu verteidigen.

»Der Inbegriff eines Ken Loach Films: Menschlich, leidenschaftlich und einfühlsam, fröhlich und voller Leben.« The Guardian

»›Jimmy's Hall‹ ist geradezu überschwänglich: voller Musik, Witz und schöner Landschaften.« Irishtimes.com

Freitag, 21. August, 21 Uhr

Selma

von Ava DuVernay, USA 2014, 127 Minuten

SelmaSommer, 1965. Das formal bestehende Wahlrecht für Afroamerikaner in den USA wird in der Realität des rassistischen Südens ad absurdum geführt. Schwarze sind Bürger zweiter Klasse und täglich Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt. Die Stadt Selma, Alabama, ist einer der Orte, in denen sich der Widerstand formt. Dr. Martin Luther King, jüngst mit dem Friedensnobelpreis geehrt, schließt sich den lokalen Aktivisten an und zieht damit nicht nur den Unwillen der örtlichen Polizei und des Gouverneurs von Alabama auf sich.

»Ein mitreißender, visuell beeindruckender Film über Martin Luther King und seine Bürgerrechtsbewegung.« Süddeutsche Zeitung

»Eine brillante Studie über Politik … ein ebenso ergreifender wie kluger Film …« Der Spiegel

Samstag, 22. August, 16 Uhr

2 kleine Helden

von Ulf Malmros, Schweden 2002, 88 Minuten

2 kleine HeldenMarcello hat es nicht leicht: Will er die Zukunftsträume seiner Eltern erfüllen, bleibt dem Zehnjährigen nur die Wahl zwischen Fußballprofi und Priester, denn sein italienischer Vater schwärmt von Diego Maradona und seine schwedische Mutter vom Papst. Marcello aber fehlen die Lust und das Talent für beide Professionen. Weder brilliert er als genialer Kicker auf dem Rasen noch als engelsgleiche Stimme im Kirchenchor. Marcello hält sich für den nutzlosesten Menschen auf Erden. In seinen Träumen aber sehnt er sich danach Pilot zu werden und hoch über die Dächer seiner Heimatstadt Göteborg zu fliegen. Wäre da nur nicht seine Höhenangst …

In seiner Not wendet sich Marcello an Jesus und sofort schickt der Himmel Hilfe in Gestalt von Fatima, einer neuen Mitschülerin. Fatima ist ein palästinensisches Mädchen aus dem Libanon, viel selbstbewusster und couragierter als Marcello und noch dazu eine leidenschaftliche Fußballerin. Nur zu gern würde sie in einer richtigen Mannschaft spielen, wenn ihre Brüder sie nur ließen.

Mit einer Wette fordern sie sich selbst zur Erfüllung ihrer größten Wünsche heraus: Wenn Fatima es schafft, bei einem offiziellen Punktspiel des Fußballclubs ihre Stürmerqualitäten unter Beweis zu stellen, dann sollte es auch für Marcellos ersten Flugversuch mit dem Paraglider kein Zurück mehr geben. Doch ob er sich wirklich traut?

In seinem preisgekrönten Kinderfilm erzählt der schwedische Regisseur Ulf Malmros abwechslungsreich und heiter von zwei Kindern, die auf unterschiedliche Art Außenseiter sind und sich gegenseitig ermutigen, ihre Schwächen zu besiegen. Leichtfüßig inszeniert, bricht der Film mit Klischees über Geschlechterrollen und nationale Identitäten. Die Geschichte macht Mut, zu sich selbst zu stehen und ist mit Humor und großer Zuneigung zu den Figuren erzählt. Ganz nebenbei werden dabei auch die Themen Religion und Glauben angeschnitten.

»Die Skandinavier haben einfach ein Händchen für tolle Kinderfilme. Jüngster Beweis: ›2 kleine Helden‹, die Geschichte von großen Träumen ziemlich kleiner Helden. Mit viel Herzblut und Liebe erzählt …«Sabine Groß, Brigitte 12/2003

»… ein warmherziges Plädoyer über den Wert von Freundschaft und Individualität. Nur wer an sich selbst glaubt, wird am Ende seine Träume erfüllen können.« Heidi Reutter, Bayerischer Rundfunk 12/2003

»Die Erzählweise ist ungewöhnlich, das Tempo hoch, die Schnitte sind originell, die Dialoge witzig, so dass man auch als Erwachsener bald von diesem Film gepackt ist …« Torsten Harmsen, Berliner Zeitung 12/2003

Samstag, 22. August, 21 Uhr

Nosferatu

von Friedrich Wilhelm Murnau, Deutschland 1922, 84 Minuten

NosferatuF.W. Murnaus »Nosferatu« ist nicht nur einer der einflussreichsten, sondern auch nach über neunzig Jahren noch einer der besten Vampirfilme, die jemals gedreht wurden. Als Stummfilm aus dem Jahre 1922 beeindruckt die maßgeblich an Bram Stokers »Dracula« orientierte Geschichte durch einen beeindruckend konstruierten Spannungsbogen, finstere Vorausdeutungen, großartige Kulissen und vor allem genial in Szene gesetzte Licht- und Schattenspiele.

Kai Schreiber wird live zum Film Nosferatu am Flügel improvisieren!

Kai Schreiber, geboren in Ludwigshafen/Rhein, studierte Schulmusik an der Musikhochschule Mannheim (Hauptfach Klavier). Als Stipendiat absolvierte er ein Auslandsstudium im Konzertfach Orgel bei Nicolas Kynaston am Trinity College of Music in London, welches er mit dem Postgraduate Diploma in Performance mit Auszeichnung abschloss. Bereits seit 1992 ist Kai Schreiber Organist an der Prot. Kirche am Markt in Freinsheim, wo von ihm der Großteil der Orgelmusik im Gottesdienst improvisiert wird.

Sonntag, 23. August, 16 Uhr

Quatsch und die Nasenbärbande

von Veit Helmer, Deutschland 2014, 82 Minuten

Quatsch und die NasenbärbandeMitten in Deutschland verwandelt sich das idyllische Bollersdorf in einen Hort der Durchschnittlichkeit. Unter Anleitung der Gesellschaft für Konsumentenforschung müssen die Bewohner nun nicht nur eklige Produkte wie blaue Nutella und grüne Cornflakes testen, sondern auch auf alles verzichten, was außergewöhnlich ist, zum Beispiel auf exotische Haustiere wie Quatsch, den Nasenbären. Als dann aber auch noch die Großeltern ins Altenheim abgeschoben werden, weil sie zu viel Unsinn treiben, kann die Nasenbärbande nicht mehr tatenlos zusehen. Da hilft nur eins: Bollersdorf muss etwas ganz Besonderes werden, um sich vom Übel der öden Gleichmacherei zu befreien.

Veit Helmer, bekannt für originelle Geschichten, lässt bei diesem bonbonbunten Kinderabenteuer seiner Fantasie freien Lauf. Der schräge Mix aus Slapstick-Comedy, Musical und Gesellschaftssatire zitiert berühmte Vorbilder wie Astrid Lindgren oder Harold Lloyd und ist bis in die Nebenrollen prominent besetzt.

Sonntag, 23. August, 21 Uhr

Bis zum Horizont, dann links!

von Bernd Böhlich, Deutschland 2012, 89 Minuten

Bis zum Horizont, dann links!Die meisten Bewohner des Seniorenruhesitzes »Abendstern« haben sich mit dem drögen Alltag zwischen Gymnastikstunde und Lesenachmittag längst abgefunden. Doch der mürrische Tiedgen will noch was erleben. Die Gelegenheit dazu ergibt sich, als die Senioren eine Rundreise mit einer alten Propellermaschine antreten. Kurzerhand entführt Tiedgen das Flugzeug und zwingt den Piloten mit vorgehaltener Pistole zu einer Änderung der Route. Eine abenteuerliche Reise in ferne Gefilde nimmt ihren Lauf …

Eine herzerwärmende Komödie voller Witz, berührender Momente und Lebenslust herrvoragend gespielt von den großen Namen des deutschen Kinos. Otto Sander zeigt in einer Paraderolle, was selbst im hohen Alter an Spielfreude, Ausstrahlung und kreativen Ideen noch möglich ist. Wunderschöne Außenaufnahmen des historischen Flugzeugs auf seinem Weg zum Mittelmeer runden dieses Filmvergnügen stimmungsvoll ab. Hier gehört wirklich niemand zum alten Eisen!

Montag, 24. August, 21 Uhr

The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben

von Morten Tyldum, USA 2014, 113 Minuten

The Imitation Game – Ein streng geheimes LebenDer geniale Mathematiker Alan Turing wird vom britischen Geheimdienst engagiert, um – gemeinsam mit einer Gruppe von Code-Spezialisten – den als unentschlüsselbar geltenden Enigma-Code der deutschen Wehrmacht zu knacken. Turing entwickelt hierzu eine elektrische Rechenmaschine – und damit quasi den ersten Computer der Welt.

Von diesem Gerät hängt das Schicksal von Millionen Menschen ab. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn der Code wird alle 24 Stunden geändert. Atemlos werden wir Zeuge von Turings Kampf gegen die Autoritäten, seinen Reibereien mit seinem Team, seiner Freundschaft und platonischen Liebe zu seiner hübschen Kollegin Joan Clarke, gespielt von Keira Knightley. Sie ist eine kleine Offenbarung in dieser Rolle an der Seite von Benedict Cumberbatch im Kampf für die Freiheit in einer von Traditionen geprägten Welt, in der sie beide Außenseiter sind. Spannend, bewegend, eindringlich: Oscar-würdig.

»Faszinierende Mischung aus Spionagefilm, Zeitdokument und Charakterstudie über den Vordenker des Computers.« KulturSPIEGEl

Dienstag, 25. August, 21 Uhr

Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit

von Uberto Pasolini, England 2014, 92 Minuten

Mr. May und das Flüstern der EwigkeitMr. May arbeitet für die Londoner Stadtverwaltung als »Funeral Officer«, stöbert Hinterbliebene von in der Großstadt anonym Verstorbenen auf. Als sein Job dem Stellenabbau zum Opfer fällt, stürzt er sich mit Besessenheit in einen letzten Fall und bricht aus seinen Ritualen aus, geht mit dem Kumpel des Toten trinken und spürt ein bisher unbekanntes Gefühl für eine Frau. Für einen kurzen Moment entdeckt der verschrobene Einzelgänger die Faszination des Lebens.

»Dieser leise Film ist mehr als ein ermunterndes Fanal für Menschlichkeit, er ist ein grandioser Glücksfall fürs Kino, ein delikates und großes Geschenk. Der britische Charakterdarsteller Eddie Marsan spielt diesen Verlorenen in großer Zurückhaltung mit einer rückhaltlosen Hingabe, beim überraschenden und gefühlvollen Ende sollten die Tränen rollen. Nicht weil es so traurig ist, sondern so wunderschön.« Süddeutsche Zeitung

»Uberto Pasolini ist ein wunderbar zarter Film gelungen über die Traurigkeit des Todes und die Schönheit des Lebens. Ein Filmjuwel!« Der Spiegel

Mittwoch, 26. August, 21 Uhr

Spuren

von John Curran, Australien 2013, 114 Minuten

SpurenObwohl sie von vielen für verrückt gehalten wird, bricht die 27-jährige Robyn Davidson 1977 zu einer Expedition durch die australische Wüste auf. Auf der 2.700 Kilometer langen Strecke zum Indischen Ozean, die sie zu Fuß zurücklegen will, wird sie nur von vier Kamelen und einem Hund begleitet – dabei gelegentlich von einem Fotografen besucht, dessen Bilder für ein Magazin ihren Trip finanzieren. Unerschütterlich bahnt sich Davidson ihren Weg durch lebensfeindliches Territorium, bis Euphorie und Elan von den Strapazen verdrängt werden.

»Robyn Davidsons berühmte Durchquerung der australischen Wüste ist auch im Kino eine wunderbare Erfahrung. Ein Meisterwerk wie es nur alle 10 Jahre vorkommt.« Huffington Post

Donnerstag, 27. August, 21 Uhr

Über-Ich und Du

von Benjamin Heisenberg, Deutschland 2014, 94 Minuten

Über-Ich und DuNick Gutlicht ist ein Herumtreiber und Kleinkrimineller, der alte Bücher liebt. Weil er Schulden hat, übernachtet er in Wohnungen, deren Besitzer in Urlaub sind. In einer Villa am See trifft er noch auf Bewohner. Er gibt sich kurzerhand als der bestellte Housesitter aus und muss sich das neue Domizil mit einem sturen alten Mann, den ehemals berühmten und an Gedächtnisverlust leidenden Psychologen Curt Ledig, teilen. Der betrachtet Nick als willkommenes Studienobjekt und probiert eine spezielle Therapie an ihm aus.

»Regisseur Benjamin Heisenberg setzen mit schöner Leichtigkeit auf Slapstick und Wortwitz, ohne jemals ins Banale abzugleiten. Der staubtrockene Humor der Dialoge ist von raffinierter Vielschichtigkeit. Wenn das Abenteuer schließlich in die Alpen führt, weitet sich nicht nur der Blick auf das Geschehen, sondern auch auf die europäische Geschichte der letzten Jahrzehnte. Selten fesselt eine deutschsprachige Komödie mit derart viel Tiefgang und, ja, Lebensweisheit.« Tagesspiegel

Freitag, 28. August, 21 Uhr

Pride

von Matthew Warchus, England 2014, 120 Minuten

PrideAuf diese Art der Unterstützung hätten die Bergarbeiter im walisischen Onllwyn gern verzichtet. Weil die streikenden Kumpel unter den Repressalien der Polizei genauso zu leiden haben wie die Londoner Schwulenszene, hat der homosexuelle Mark beschlossen, sich mit den Minenarbeitern zu solidarisieren. Auf dem jährlichen Gay-Pride-Marsch sammelt er Geld für die Familien der Streikenden und gründet kurz darauf das Aktionsbündnis LGSM – Lesbians and Gays Support the Miners. Der Enthusiasmus der illustren Truppe hält sich zunächst in Grenzen, denn niemand scheint die Spenden der »Perversen aus der Großstadt« haben zu wollen – bis sie durch Zufall auf ein walisisches Dorf stoßen, dessen Gemeinderat sich traut, ihre Hilfe anzunehmen. Mit dem Kleinbus machen sich die Unterstützer auf den Weg in das entlegene Bergbaustädtchen, doch der Empfang fällt ziemlich frostig aus …

»Der grandios gespielte und brillant besetzte Film verbindet sozialen Realismus und Situationskomik zu einem hinreißenden Lehrstück über die Kraft von Toleranz und Solidarität.« Cinema

Samstag, 29. August, 16 Uhr

Paddington

von Paul King, England 2014, 95 Minuten

PaddingtonEr ist einfach knuddelig, dieser Petz aus Peru. Und er hat eine Schwäche für alles Britische. Deshalb hält es den tollpatschigen Bären Paddington irgendwann nicht mehr in seiner Heimat, er startet in das Abenteuer seines Lebens: die Reise aus dem hintersten Peru in die große Stadt, nach London. Ganz schön mutig für einen liebenswerten kleinen Bären, aber als er mutterseelenallein an der U-Bahn-Station Paddington steht, wird ihm dann doch etwas mulmig zumute. Denn das Stadtleben ist ganz anders, als er es sich in seinen wildesten Träumen vorgestellt hat. Aber weil Paddington ein Glücksbär ist, findet ihn die nette Familie Brown und bietet ihm ein neues Zuhause an, das er Ruckzuck auseinandernimmt und auf den Kopf stellt. Die Browns tragen das mit typisch britischer Gelassenheit und es scheint, als hätte sich sein Schicksal zum Guten gewendet – wäre da nicht die zwielichtige Tierpräparatorin Millicent, die es auf das seltene Exemplar eines Bären abgesehen hat …

Die erste Kinoadaption der berühmten Kinderbücher von Michael Bond ist jetzt schon ein Klassiker des Familienfilms, der keine Wünsche offen lässt: Unter der einfallsreichen Regie von Paul King ist die Geschichte einer einsamen Seele auf der Suche nach einem Zuhause ein Feuerwerk überbordender Einfälle und hinreißender Szenen, nie Produkt, immer Herzensangelegenheit. Dazu kommt die perfekte Umsetzung: Der computeranimierte Bär stiehlt sogar den menschlichen Stars, darunter Hugh Bonneville und Nicole Kidman, die Show.

Samstag, 29. August, 21 Uhr

Grand Budapest Hotel

von Wes Anderson, USA/Deutschland 2014, 101 Minuten

Grand Budapest HotelEin Schriftsteller kommt im Grand Budapest Hotel, das schon bessere Zeiten erlebt hat, mit einem älteren Stammgast ins Gespräch. Er erfährt, dass ihm das Hotel einstmals gehörte und er dort als Lobbyboy angefangen hatte. Zu einer Zeit, als der penible und galante Monsieur Gustave noch für makellosen Service sorgte – insbesondere gegenüber der älteren, weiblichen Klientel. Er erzählt von einem wahrlich erstaunlichen Abenteuer, als Gustave im Testament einer millionenschweren Witwe berücksichtigt und bald als deren Mörder gejagt wird.

Wunderbar schräge, originelle und auch warmherzige Komödie die wilde Haken schlägt zwischen Weltkriegsdrama und Agententhriller. Ein bestens aufgelegtes Ensemble bewegt sich mit schlafwandlerischer Sicherheit in perfekt und verspielt kadrierten Kulissen – von real bis gemalt – durch Slapstick-Action, ein wenig Romantik und Flüchtlingsproblematik.

»Herrlich skurrile und charmante Komödie!« kino.de